Meine ÖPNV-Erfahrungen sind sehr gemischt und anhand eines einzigen Wochenendes zeige ich mal die ganzen Probleme des ÖPNV auf.

Am Sa. 7.5.2022 bin ich 4 mal mit den ÖPNVs gefahren. Bei 3/4 Fahrten lief es nicht reibungslos! Als ich morgens von Tannenbusch nach Bonn wollte, fing es schon schlecht an. Die SWB easy.GO App hatte für meine gewählte Verbindung keine Echtzueitdaten. Der Grund war wohl ganz einfach: die U-Bahn fiel schlichtweg aus. Sie kam also nicht und verschwand dann auch sang- und klanglos von der Anzeige-Tafel. Keine Ansage. NIX. Keine Seltenheit, denn schon seit mind. 10 Jahren fallen immer wieder U-Bahnen aus. Manchmal auch 2 hintereinander. Dann hieß es: 15 Minuten warten auf die nächste U-Bahn. Bei der Rückfahrt musste ich dann nur 2 Minuten warten. Hatte vorher keinen Fahrplan gecheckt.

Am Nachmittag wollte ich noch weiter: bis nach Bad Honnef. Im Grunde fuhr alles pünktlich, aber es gab keine Ansage! Keine Ansage, obwohl man in Rhöndorf umsteigen musste! Und das obwohl auf der Linie 66 Bad Honnef drauf stand. Die Bahn wendete einfach und fuhr wieder zurück. Die nächste Haltestelle wieder ausgestiegen und 15 Minuten auf die nächste Bahn gewartet. Also: unnötig 20 Minuten später angekommen, nur weil der Bahn-Fahrer davon ausging, dass jeder Fahrgast wusste, dass man in Rhöndorf umsteigen MUSS.

Die Rückfahrt hatte es dann aber wirklich in sich. 20:02 - 20:55 dauert die normalerweise. Also 53 Minuten.
Doch es kam natürlich anders. Die App und die Anzeige meinte, der Zug hätte 5 Minuten Verspätung, doch nach den 5 Minuten hieß es: der Zug fällt aus!
Wie kann es sein, dass ein Zug plötzlich ausfällt, obwohl er schon seit einer halben Stunde unterwegs ist? Er kam ja aus Koblenz. Als Grund wurde eine vorherige Fahrt genannt.
Ich hatte da jedoch ganz klar das Gefühl, verarscht zu werden. Der nächste Zug sollte 20 Minuten Verspätung haben. Also ging ich zur 66.

Nach einiges an Wartezeit auf die Linie 66 fuhr die wie erwartet nur 2 Stationen bis nach Röhndorf und kam 20:32 Uhr an. 20:29 Uhr wäre die Anschlussbahn aber gewesen!
Es war also keine 66 da, in die man umsteigen konnte. In 27 Minuten sollte die nächste kommen. Kam sie aber nicht! Es dauerte an die 40 Minuten, ehe die nächste 66 fuhr.
Laut Anzeigen sollten dann 2 Bahnen hintereinander fahren, aber das war nicht der Fall. Das war sogar unmöglich, denn auf einer eingleisigen Strecke können keine 2 Bahnen hintereinander fahren, wenn sie nicht schon bereitstehen. Und wiedereinmal fühlte ich mich voll verarscht! Ansagen gab es übrigens keine.
So kam ich dann erst 22:10 Uhr in Tannenbusch Mitte an. 22:10 statt 20:55. Das macht 2:08 Fahrt und somit 75 Minuten verspätet! Mit dem Auto hätte es übrigens 25 Minuten gedauert.

Mein Fazit zum ÖPNV ist also:

  • man kann nicht losfahren, wann man will
  • auch wenn alles nach Plan läuft, ist man meist länger unterwegs als mit dem Auto
  • dass es nach Plan läuft, ist keine Regel, sondern eher die Ausnahme
  • Zuverlässigkeit und Service sind in den letzten Jahrzehnten auf der Strecke geblieben.

Aus den bekannten Problemen fuhr ich dann am Sonntag, 8.5.2022 nach Düsseldorf zur Verkehrswende NRW JETZT Demo. Mit dem Zug von Roisdorf nach Köln und weiter mit dem Fahrrad.
Der Zug auf der Hinfahrt hatte 5 Minuten Verspätung. Der Zug auf der Rückfahrt bis nach Bonn hatte 15 Minuten Verspätung.

Fazit: 6 Fahrten an einem Wochenende, aber nur bei der einen Fahrt, wo ich vorher keinen Fahrplan gecheckt hatte, kam ich schnell/pünktlich am Ziel an. Da sag ich nur: statt 2 Mrd. für ein 9 € Ticket auszugeben, hätte man für 2 Mrd. € lieber was für die Zuverlässigkeit tun sollen, denn die ist nicht gegeben. Ich als Stammkunde bin also nicht für das 9 € Ticket, sondern für mehr Zuverlässigkeit und Service. Denke, dass 9 € Ticket wird nur für noch mehr Chaos sorgen...